„Fragmente aus der Zukunft“
Ein Kolloquium zur Romantikforschung
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18.-19. Januar 2024
Goethe-Universität Frankfurt
Im 22. Athenäum-Fragment definiert Friedrich Schlegel den Begriff „Projekt“. Laut Schlegels Auffassung, in der frühromantische Dialektik und epigenetisch-progressive Theorie miteinander verschränkt werden, ist ein Projekt „der subjektive Keim eines werdenden Objekts“ oder auch: ein „Fragment[] aus der Zukunft“ (KFSA II 1967, S. 168). Wer ein Projekt verfolgt, müsse in der Lage sein, Idealisierung und Realisierung, Komplementierung und Applikation gleichzeitig zu adressieren. Das geplante Kolloquium zur Romantikforschung möchte sich dieses Verständnis des Projekts als Arbeit an Fragmenten zur Maßgabe machen und lädt dazu Romantikforschende ein, ihre Entwürfe, Ideen, Schreibproben und (noch) fragmentarischen Arbeitsergebnisse als „Fragmente aus der Zukunft“ im Rahmen regelmäßig stattfindender Treffen zu diskutieren.
Das Kolloquium dient einerseits dem Austausch und der Vernetzung zwischen etablierten und early-career Romantikforschenden und zielt andererseits darauf ab, Projekte und Forschungsbeiträge zur Romantikforschung in einem geschützten Raum vorstellen und mit einschlägigen Wissenschaftler:innen besprechen zu können. Das Format ist daher offen und vielfältig bespielbar: Präsentiert und diskutiert werden können u.a. Forschungsvorhaben, Primärtexte, Kapitel aus Abschlussarbeiten, Aufsatzentwürfe usw.
Organisation
Frederike Middelhoff (Goethe-Universität Frankfurt)
Dominik Zink (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
18.01.2024 // Goethe Universität Frankfurt, Campus Westend, IG-Farben-Haus, Raum 1.314
Ab 11:45 Ankommen
12:15-12:30 Begrüßung: Frederike Middelhoff (Frankfurt) & Dominik Zink (Freiburg)
Moderation: Frederike Middelhoff
12:30-13:30 Raphael Stübe (Frankfurt): Fear of Missing out. Romantik und Zerrissenheit am Beispiel von Nikolaus Lenau (Impulsvortrag mit Materialdiskussion)
13:30-14:30 Maximilian Kloppert (Köln): „Handschrift-Bild“. Die Materialität der Handschrift um 1800 (Projektvorstellung)
14:30-15:00 Pause
Moderation: Martina Wernli (Zürich)
15:00-16:00 Cosima Jungk (Mainz): Handwerkerin in der „Uebersetzungsfabrik“? – Dorothea Schlegel als Autor-Übersetzerin im Briefwechsel (Impulsvortrag)
16:00-17:00 Janina Endner (Köln/Frankfurt): Brentanos Gustav Wasa als Modell performativer Literaturkritik (Projektvorstellung)
17:00-17:30 Pause
Moderation: Roland Borgards (Frankfurt)
17:30-18:30 Dominik Zink (Freiburg): Fremdheit in der Romantik (Projektvorstellung)
20:00: Abendessen
19.01.2024 // IG-Farben-Gebäude, Raum 1.418
Moderation: Christiane Holm (Halle-Wittenberg)
9:00-10:00 Daniela Henke (Gießen): Leben und Ästhetik. Der Lebensbegriff im romantischen Denken und in Rahel Levin Varnhagens Briefen (Projektvorstellung)
10:00-11:00 Nico Imhof (St. Gallen/Frankfurt): „Es steht jetzt Alles mit der Höll’ im Bunde“: Romantische Faust-Adaptionen im literarischen Feld um 1800 am Beispiel von Ludwig Tiecks Anti-Faust (Projektvorstellung)
11:00-11:30 Pause
Moderation: Barbara Thums (Mainz)
11:30-12:30 Van Hong Le (Hanoi/Frankfurt): Die Natur der Romantik im Wechsel der Jahreszeiten. Ein kontrastiver Vergleich der deutschen und vietnamesischen Naturlyrik der Romantik (Exposé und Kapitel der Dissertation)
12:30-13:30 Franziska Bergmann (Erlangen-Nürnberg): E.T.A. Hoffmanns Der goldene Topf. Exotische Pflanzen in der westeuropäischen Literatur und Kultur des 19. Jahrhunderts (Projektvorstellung)
13:30-15:00 Mittagspause
Moderation: Dominik Zink
15:00-16:00 Tabea Lamberti (Jena): Romantische Allusionen bei Christa Wolf (Projektvorstellung)
16:00-17:00 Nathan Taylor (Frankfurt): Theses on Tendency. Contemporary Literature with Schlegel (Materialdiskussion)
Das nächste Forschungskolloquium findet am 14. und 15.11.2024 an der Universität Freiburg statt (save the date!). Bei Interesse an einer Teilnahme (jedweder Art) freuen wir uns über eine Nachricht an dominik.zink@germanistik.uni-freiburg.de und middelhoff@em.uni-frankfurt.de.